Am 21. Februar 2025 jährt sich zum 80. Mal einer der schwersten Schicksalsschläge der Wormser Geschichte:

Die Zerstörung der Stadt in einem Fliegerangriff 1945

 

1942 begannen britische Flugzeuge systematisch mit Angriffen auf deutsche Städte. Worms war dabei zunächst weniger das Hauptziel gewesen. An jenem wolkenlosen Abend des 21. Februar 1945 war jedoch alles anders.

Als die Sirenen losgingen, flüchteten die Einwohner in ihre Keller. Gegen halb neun begann der Bombenhagel: Die Bomber der Royal Air Force flogen von Westen aus auf die Stadt zu und warfen Spreng- und Brandbomben ab. Der Angriff dauerte etwa eine halbe Stunde und entfachte einen Feuersturm, der einen Großteil der Innenstadt erfasste. Zwei Stunden später kam eine zweite Angriffswelle durch mit Bomben besetzte Fernnachtjäger, sogenannte „Mosquitos“. Insgesamt waren 349 britische Flugzeuge an dem Angriff beteiligt.

Der Augenzeuge Philipp Hotz, der damals in der Bleichstraße wohnte, berichtete: „Die Glut lodert zum nächtlichen Himmel und färbt ihn gelb und rot. Darüber breitet sich eine schwere, schwarze Rauchwolke aus. Gierig fressen die Flammen am Holzwerk, es knistert und kracht und donnert. Dazwischen hört man Detonationen von Fliegerbomben mit Zeitzündern, das Krachen einstürzender Giebel und Mauern und das Rasseln der Ziegel- und Schieferdächer.“

Trotz jahrelanger Vorbereitungen durch den „Reichsluftschutzbund“ waren Feuerwehr und sonstige Helfer der Lage kaum gewachsen. Die noch intakten Löschwasserteiche reichten nicht, sodass zusätzlich Wasser aus dem Rhein gepumpt werden musste.

Der Angriff war für Worms der schwerste des Zweiten Weltkriegs und kostete nach offiziellen Angaben 239 Menschen das Leben. 64 % aller Häuser und die meisten öffentlichen Gebäude und Sehenswürdigkeiten darunter auch das Andreasstift, wurden teilweise oder ganz zerstört. Nach einem weiteren schweren Luftangriff durch die US Air Force am 18. März zogen die Amerikaner am 20. und 21. März ohne große Gegenwehr in Worms ein.

Das Bild von Franz Föller, das noch im selben Jahr gemalt wurde, und der Überrest einer Bombenhülle sind Teil unserer Sammlung. 

Text: Museum Andreasstift, Vinzenz Loga
Fotos: Museum Andreasstift, Claudia Weissert (1), Vinzenz Loga (2)

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